Rheinhessen war bei mir in den vergangenen zwei Jahren etwas aus dem Fokus geraten – ein Fehler, wie ich letztens feststellte. Denn ich habe ein paar Weine probiert, die mir außerordentlich gut gefallen haben.

Weingut Schätzel, Niersteiner Ölberg, Riesling VDP Großes Gewächs 2020
Mit karger Frucht, fast schon salzig, präsentiert sich dieser Wein. Dabei ist er ungemein druckvoll und fantastisch lang – mit gerade mal 11,5 Volumenprozent Alkohol. Ein untypischer und faszinierender Riesling.
Weingut Wittmann, Riesling Estate, VDP Gutswein, 2020
Kühl, kristallklar am Gaumen. Erinnert an helle Früchte und eine dezente Prise weißen Pfeffers. Ungemein animierend.
Weingut Alexander Gysler, Pinot Brut
In der Nase zeigt der Sekt feine Anklänge von Hefe und reifen, gelben Früchten. Am Gaumen kraftvoll und dennoch frisch und leicht. Macht sowohl als Aperitif wie auch als Speisenbegleiter eine exzellente Figur.
Weingut Weedenborn, Sauvignon Blanc Terra Rossa, 2019
Winzerin Gesine Roll ist dafür bekannt, einige der besten Sauvignon Blancs Deutschlands zu keltern. Dieser saftig-frische Wein überzeugt sowohl mit knackiger Frucht als auch enormem Druck am Gaumen und fester Struktur.
Weingut Milch, Chardonnay Blauarsch, 2018
Dieser Wein ist ein Kraftpaket – aber ein elegantes. Üppige, reife Aromen, die an Bananen und gelbe Nektarinen erinnern, treffen auf eine feine Säure, die direkt ins Glückszentrum des Geschmackssinns zielt.
Weingut Saalwächter, Weißer Burgunder, 2019
In der Nase wenig Frucht, vielleicht etwas weißer Pfirsich. Ansonsten karge, kräutrige Würze und deutlich hefige Noten wie von frischem Brioche. Am Gaumen faszinierend lang und steinig karg.