Neulich stolperte ich im Netz über ein Interview, das der Focus mit dem Triathleten Jan Frodeno geführt hat. Frodeno gewann unter anderem drei Mal den Ironman und sagt, in Sachen Ernährung unterscheide ihn von anderen Menschen – nichts.
Da in diesen Zeiten die wirrsten Theorien über Ernährung kursieren, las ich gespannt weiter.
Wir sollten einfach eines tun, bevor wir etwas essen, sagt Frodeno: uns Gedanken machen. Denn dann sei uns schnell klar, dass eine Schweinshaxe mit Sauerkraut und Knödel in der Mittagspause vor einem Meeting oder einer Trainingseinheit nicht gerade optimal sei.
Wenn wir unseren Körper nicht die ganze Zeit mit Füllstoffen und Mist statt echten Lebensmitteln füttern, sagt der uns schon, was er gerade braucht. „Schließlich betrügt uns unser eigener Körper nie. Wirklich nie“, sagt Frodeno. Er plädiert dafür, dass wir wieder lernen, auf ihn zu hören.
Unbedingt sollten wir Produkte höchster Qualität und aus der Region essen. Brutal regional ist sein Motto – meines übrigens auch.
Frischen Fisch vom Händler, frisches Obst vom Markt oder frisches Gemüse vom Bauern – mehr braucht es doch nicht. Daraus lassen sich lauter Gerichte zubereiten, die jedem schmecken. Naja, meine Kinder sind da vielleicht etwas anderer Meinung…
Frodeno schwärmt von einer Dinkelpizza mit Kapern, Lachs, Zwiebeln und Büffelmozarella und dazu ein gutes Glas Rotwein (wie wäre es mit diesem hier?) – „das ist doch das Höchste!“, sagt er. Frodeno greift hier einen ganz essentiellen Punkt auf: den Genuss. Denn wenn ich genieße, entspanne ich, lasse den Stress des Alltags los. Und Stress ist das ungesündeste von dem, was wir unserem Körper Tag für Tag alles zumuten.
Ohne gutes Essen und einen guten Espresso sei das Leben doch nicht lebenswert, sagt Frodeno. Um einen Ironman mit 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dann noch einem Marathon mit 42 Kilometern zu gewinnen, brauche er neben einem fitten Körper vor allem einen ausgeruhten Geist. Und das Geheimnis dafür liegt für Frodeno in gutem Essen.
Dass einer der fittesten Menschen auf diesem Planeten den Genuss hochhält, hat mich ehrlich gesagt überrascht – und umso mehr gefreut!
