Meine Weine XXIV – Chardonnay Grande Réserve vom Weingut Zelt

„Herr Zelt, was meinen Sie eigentlich mit frankophil?“

Mit dem Weingut Zelt verbindet mich eine sehr schöne Zusammenarbeit. Die besteht zu einem Teil darin, dass der Winzer Mario Zelt und ich über seine Weine quatschen, und ich etwas darüber schreibe.

Neulich schickte er mir den ersten Jahrgang seines Chardonnay Grande Réserve. Ich mag diesen Wein, das schon mal vorneweg (und nein, für diese Aussage werde ich nicht bezahlt, das ist meine ganz eigene und kostenlose Meinung). Er ist außerdem eine gute Gelegenheit, ein Wort zu erklären, das einem öfters über den Weg läuft. Ein Wein sei frankophil oder burgundisch sagen manche, wenn sie den Stil eines Weins beschreiben wollen.

 

Was zur Hölle meinen die damit?

„Erklären sie das doch mal in ihren Worten, so dass die Menschen das verstehen, Herr Zelt“, bat ich ihn. Und das tat Mario Zelt gerne.

„Wenn Menschen keine Chardonnay mögen und ich frage warum, dann haben die immer dicken Holzgeschmack und viel Alkohol im Kopf. Weine, die fett, breit und dick sind“, sagte er. „Frankophil ist für mich das Gegenteil. Frankophile – oder burgundische – Weine sind filigran, haben Struktur und bringen jede Menge Trinkspass. Das Holz erahnt man, spürt es aber nicht. Unsere Grand Réserve liegt zu 100 Prozent in neuen Fässern, die sehr fein geröstet sind. Damit wollen wir den Wein lagerfähig machen. Und deshalb kostet er auch, was er kostet (27 Euro). Denn in ein Fass gehen 228 Liter und das kostet mich 1200 Euro.“

Bezug: Weingut Zelt (steht noch nicht im Onlineshop. Einfach anrufen und nett fragen: 06238 / 3281)