Was wir verlieren, wenn wir das Kochen verlernen.

Kultur. Zusammenhalt. Und unsere Gesundheit.

Was haben trinken, atmen, Darmentleerung, Sex und Essen gemeinsam? Sie sind unentbehrlich für unser Überleben.

Das Essen allerdings nimmt eine Sonderstellung ein. Zumindest seitdem der Mensch das Feuer gezähmt und das Kochen erfunden hat.

Denn das Kochen ist eine Fertigkeit, die uns über Generationen hinweg beigebracht wurde. Was wir kochen, und wie wir es kochen. Die Oma hat es der Mutter gezeigt und die dem Kind, wenn es heranwächst.

So war es zumindest einmal. Tag für Tag wurde dieses Wissen Stück für Stück weitergegeben. Das hielt die Gemeinschaft zusammen, auf dem Fleckchen Erde, auf den man zufällig geboren worden war und auf dem man den Wechsel der Jahreszeiten erlebte.

Das mein Sohn, wird dich im Winter ernähren, wenn draußen nichts mehr wächst. Fleisch machst Du so haltbar. Auf diese Weise kelterst du Wein, backst du Brot und machst Käse.

Nun gab es immer Situationen, die die Kette dieser Wissensweitergabe in Gefahr brachten oder unterbrachen – Kriege, Katastrophen, plötzliche Todesfälle. Zum ersten Mal aber in unserer Geschichte verzichten viele von uns freiwillig auf dieses Wissen.

Weil uns die Lebensmittelindustrie erst suggeriert hat, wir wären ohne die Verpflichtung des täglichen Kochens freier. Lüge. Denn wir begeben uns damit nur in die Abhängigkeit dieser Konzerne.

Jetzt gaukeln sie uns vor, dass wir mit ihren Produkten gesünder wären als ohne sie. Wir sollen durch sie also einen Mangel beheben, den wir gar nicht hätten, wenn wir uns mit echten Lebensmitteln ernähren würden – also Mitteln, die zum Leben taugen.

Die Antwort darauf kann nur lauten: Kocht!