Nachts am See. Zwei Männer, eine Flasche.
Er wollte noch fotografieren gehen, nachts am See. Es war spät, wir hatten gegessen und getrunken. Die Kinder waren im Bett, die Frau auch. Wir waren versucht, es ihnen gleichzutun. Aber dann dieser kurze Moment des Aufraffens, wenn wir es jetzt nicht tun, tun wir es gar nicht mehr.
Er schnappte sich die große Spiegelreflex, ich eine Flasche, zwei Gläser und das Kellnermesser. Der See lag ruhig da, wie schlafend. Die Lust war klar, wir sahen das andere Ufer und Sterne. Außer dem Klicken der Kamera und dem Ploppen des Korkens war nichts zu hören.
Ein ums andere Mal füllte ich den Riesling in die Gläser. Und während wir tranken und fotografierten entspann sich einer dieser besonderen Momente der Freundschaft. Keine Mauern mehr um Herzen und Ängste. Reden über alles, was in einem so los ist, wofür man dankbar ist und was man fürchtet.
Als die Flasche leer war, brachen wir nach Hause auf. Mir war eiskalt, am nächsten Morgen fühlte ich mich etwas krank.
Egal. Diese Stunde am See war’s wert.
Bezug: Weingut Acham-Magin
